DigiNet – Steuerung personalisierter Lungenkrebstherapie durch digitale Vernetzung von Behandlungspartnern und Patienten
Projektbeschreibung
Pressemitteilung G-BA Etwa drei Viertel aller Patientinnen und Patienten mit Lungenkrebs haben einen nicht-kleinzelligen Tumor (Bronchialkarzinom), welcher eine besonders dynamische Krebserkrankung darstellt. Nicht-kleinzellige Lungentumore (NSCLC) stellen die häufigste Krebstodesursache dar. Eine personalisierte Krebstherapie ist für NSCLC-Patientinnen und -Patienten der Erstlinienstandard; dabei werden nach einer molekularen Tumordiagnostik zielgerichtete Medikamente eingesetzt. Eine Überführung einer solchen forschungsnahen Medizin in die Regelversorgung stellt das deutsche Gesundheitssystem derzeit jedoch vor große Herausforderungen. Weil sie nicht in forschungsnahen Zentren behandelt werden, hat eine Mehrzahl der NSCLC-Patientinnen und -Patienten aktuell keinen Zugang zur bestmöglichen Therapie.
Dies will das Projekte DigiNet ändern. Ziel ist die Implementierung einer sektorübergreifenden Versorgungsstruktur auf Grundlage einer digitalen Vernetzung von Leistungserbringern, Patientinnen und Patienten und spezialisierten Tumorzentren. Diese Vernetzung soll durch die Erfassung und Steuerung der Behandlungsverläufe eine strukturierte Zusammenarbeit ermöglichen und so eine optimale personalisierte Patientenversorgung gewährleisten.
Um zu evaluieren, ob die optimierte Steuerung der onkologischen Präzisionsmedizin das Überleben und die gesundheitsbezogene Lebensqualität von NSCLC-Patientinnen und -Patienten im Vergleich zur Regelversorgung steigert, ist eine prospektive Kohortenstudie einschließlich einer qualitativen Studie zur Erhebung von förderlichen und hemmenden Faktoren bei der Umsetzung geplant. Hierzu werden Patientinnen und Patienten, welche die neue Versorgungsform erhalten, mit Patientinnen und Patienten verglichen, die eine Regelversorgung erhalten. Zusätzlich werden die finanziellen Aspekte in einer gesundheitsökonomischen Analyse evaluiert. Das Projekt wird für vier Jahre mit insgesamt ca. zehn Millionen Euro gefördert.
Im Erfolgsfall kann DigiNet dazu beitragen, die molekular ausgerichtete Therapie von NSCLC- Patientinnen und -Patienten auszuweiten und damit auch die Lebensqualität und Überlebensdauer dieser Patientinnen und Patienten zu erhöhen.
Konsortialpartner
AOK-Bundesverband GbR, AOK NORDWEST – Die Gesundheitskasse, AOK Rheinland/Hamburg – Die Gesundheitskasse, BARMER, Berlin Institute of Health, Berufsverband der Niedergelassenen Hämatologen und Onkologen in Deutschland e. V., Charité – Universitätsmedizin Berlin, Deutsche Krebsgesellschaft e. V., FOM Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige Gesellschaft mbH, HELIOS Klinikum Emil von Behring, Technische Universität Dresden, Universitätsklinikum Essen, Universitätsmedizin Greifswald
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