März 2024:
Vom 21.-24. Februar 2024 fand der 36. Deutsche Krebskongress (DKK) im CityCube in Berlin statt.
Zahlreiche an der Krebsversorgung beteiligten Institutionen und Akteure präsentierten in über 300 Sitzungen aktuelle Forschungsaktivitäten sowie medizinische Fortschritte und diskutierten gesundheitspolitische Fragen.
Das DigiNet-Projekt war mit mehreren Vorträgen im wissenschaftlichen Programm des DKK vertreten.
Vorläufige Ergebnisse der Prozessevaluation, welche die Einführung von DigiNet in die Routine der Versorgung untersucht, wurden von Leonie Eilers (FOM Hochschule, Köln) und Vanessa Mildenberger (Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie, Köln) vorgestellt. Der Inhalt der zwei eingereichten Abstracts
- „Die Implementierung von DigiNet aus der betriebswirtschaftlichen Perspektive“ und
- „Prozessevaluation der Implementierung von DigiNet: fördernde & hemmende Faktoren“
(verfügbar unter: https://karger.com/ort/issue/47/Suppl.%201) wurde mithilfe von zwei Postern präsentiert, welche im Folgenden einsehbar sind.
Die Befragung von 25 am Projekt beteiligten Ärztinnen und Ärzten sowie Studienassistenz hat bislang ergeben, dass DigiNet durch die digitale Vernetzung einen Mehrwert für die Leistungserbringer darstellt. So ist zum Beispiel ein Behandler zuversichtlich, dass das Projekt zu einer besseren Datenlage führt, indem die Behandlungsdaten strukturierter dokumentiert werden. Dass diese zudem mithilfe der Datenbank einfacher mit kooperierenden Versorgern geteilt werden können, beeinflusst den Behandlungserfolg maßgeblich.
Die Implementierung in bestehende Strukturen im deutschen Gesundheitssystem stellt jedoch eine Herausforderung dar und verdeutlicht die Notwendigkeit, digitale Daten zukünftig noch nutzenbringender zu verknüpfen, um einem Mehraufwand bei der Dokumentation entgegenzuwirken. Zum Beispiel berichteten Studienassistentinnen, dass der Patienteneinschluss zeitaufwändig sei und bürokratische Prozesse vereinfacht werden sollten.
Auf dem DKK eröffnete zudem Prof. Jürgen Wolf – Leiter des DigiNet-Projektes und Gründer des nationalen Netzwerks Genomische Medizin (nNGM) – die Plenarsitzung „Neue Perspektiven für Lungenkrebsdiagnostik“ mit einem Impulsvortrag zur Weiterentwicklung der personalisierten Therapien.
Die Umsetzung von Forschungsergebnissen des Netzwerks wurde von Dr. Anna Kron (Leitung DigiNet- und nNGM-Geschäftsstelle, Köln) thematisiert, unter anderem in der Sitzung „Forschungsdateninfrastrukturen und ihre Nutzung“. Dazu leistet auch das DigiNet-Projekt mit der Generierung von Evidenz in der Flächenversorgung einen wichtigen Beitrag.
Eine im Januar publizierte Kohortenstudie zur Evaluation der Effektivität des nNGM, durchgeführt vom Team aus Greifswald um Dr. Anika Kästner und Prof. Wolfgang Hoffmann (Institut für Community Medicine, Greifswald), wurde als Best-of-Late-Breaking-Abstract präsentiert. Weiteres zur Veröffentlichung unter: https://nngm.de/news/dkk-2024-best-of-abstracts/
Der Kongress diente für alle am DigiNet-Projekt Beteiligten dem Erfahrungsaustausch und gab zahlreiche Impulse für die weitere erfolgreiche Zusammenarbeit hinsichtlich der Meilensteine, die zukünftig erreicht werden sollen.